Willkommen in der Einsamkeit!

Ruhe über alles.

Abgeschiedenheit ohne Wenn und Aber.

Straßenverbindungen gibt es nicht.

Bleibt nur der Seeweg – wenn der Fährmann Lust und Laune hat. Die Bewohner von Loutro wollen es so. Kreta live. Das ist der Spirit of Crete. Das beschauliche Dorf Loutro an der Südküste Kretas ist nur auf dem Seeweg erreichbar.

Schon die Anreise ist ein Abenteuer. Auf der Strecke zwischen den Lefka Ori, den Weißen Bergen, und der Askifou-Ebene führt die Straße nach wenigen Minuten an einer schier bodenlosen Schlucht entlang, angelehnt an Berghänge, deren Felsvorsprünge buchstäblich über den Kopf wachsen. Je weiter und höher es geht, desto verwaister sind die Dörfer, bis irgendwann nur noch Schafherden den Weg kreuzen; die höchsten Lagen haben sie in karge Mondlandschaften verwandelt, auf denen nur noch ab und zu ein Ginster- oder Thymianbusch blüht. Dann geht es wieder runter Richtung Meer – und zum eigentlichen Ausgangspunkt.

Angekommen im schönsten Teil Kretas – dem Süden. Abseits von Kultur und Tourismus an der Nordküste befindet sich die Natur auf engstem Raum, mit facettenreichster Topografie und Flora. Auch die Strände und Buchten an der Südküste stehen denen im Norden und Osten in nichts nach – und beherbergen dazu ein Kleinod, bei dem schon die eingeschränkten Anreise- und Vergnügungsmöglichkeiten den Charme der Abgeschiedenheit und des Nichts versprühen:

Das Libysche Meer vor Kreta strahlt türkisblau – Loutro empfängt uns.

Wir stehen im Hafen von Chóra Sfakíon. Reguläre Fahrpläne gibt es nicht, nur eine Tafel mit verblichenen Schriftzügen, die jemand mit Kreide hinterließ. Wir entnehmen dem Geschreibsel, dass die nächste Fähre nach Loutro in drei Stunden ablegt – theoretisch. Der Ort ist leer gefegt, lediglich von einem Bergvorsprung blökt eine Ziege herab.

Der scheinbar einzige Mensch im Ort sitzt in einem Fischerhaus am Ende des Kais. Er kommt wie ein echter Seebär daher, trägt grauen Vollbart und einen marinefarbenen Pullover, obwohl es draußen bereits sehr warm ist. Seine Haut ist von der Sonne braun gebrannt; wie viele Insulaner hat er nordafrikanische Gesichtszüge, bis auf seine Augen, die sind hellblau und von einer verschlafenen Leere.

Loutro besteht aus nur zwei Häuserreihen – ein surrealer Traum

An den Berghängen über der Küste grasen immer wieder Schafe, während sich unterhalb davon dann und wann Höhleneingänge und Miniaturstrände zeigen, ohne offensichtlichen Zugang zur Zivilisation.

Viel Spaß bei der Anreise und immer schön freundlich zum Fährmann!

Ihre My-Oliveoil Family

Hinweis:
Den Empfang beim Anlegen in Loutro bereitet ein kantiger, übel dreinblickender Mann. Er ist komplett in Schwarz gekleidet; alle seine Gliedmaßen haben Tätowierungen, von denen bei keiner einzigen erkennbar ist, was sie darstellt. Sein schwarzes Haar wird von einem schwarzen Tuch zurückgehalten. Auch er trägt Vollbart. Für ein stimmiges Piratenoutfit fehlt ihm im Grunde nur eine Augenklappe.