Ein Sonder-Blogeintrag vom Praktikanten der My-Oliveoil Family bezüglich der Qualitätsunterschiede bei Olivenöl!

Welches ist das beste Öl?

Wie unterscheiden sich die einzelnen Öle von einander?

Und anhand welcher Kriterien lässt sich die Qualität überhaupt bestimmen?

Jeder kennt es, viele nutzen es und es ist immer zur Stelle, wenn man gerade in der Küche steht – die Rede ist natürlich von Olivenöl. Aber welches der drei Marktführerländer ist eigentlich das beste? Das Italienische? Das Griechische? Oder kommt Ihnen manchmal einfach alles Spanisch vor? Da wir uns in unserem Business Tag ein Tag aus mit dem Verkauf von Olivenöl (und auch anderen kretischen Produkten) befassen, kommt diese Frage schon einmal auf. Genau aus diesem Grund gibt es ja den Praktikanten, der sich sogleich tatkräftig an die Arbeit macht und wieder einmal einen (hoffentlich) interessanten Bericht verfasst.

Aber kommen wir erst einmal zum Faktencheck: Olivenöl wird hauptsächlich im Mittelmeerraum hergestellt. Der Grund dafür ist das warme, milde Klima. Dieses lässt die Olivenbäume wachsen und die Oliven reifen. Die Menge des Olivenöls, welches in den verschieden Ländern produziert wird, variiert jährlich. Dies hängt sehr stark von der Temperatur in den einzelnen Ländern ab, da bei zu kaltem Klima die Oliven nicht geerntet werden können (könnten sie theoretisch schon, aber das hätte einen Qualitätsverlust zur Folge). In diesem Erntejahr (2019/2020) kamen laut einer Statistik1 1.230.000 Tonnen des Olivenöls aus Spanien, 340.000 aus Italien und nur 300.000 Tonnen aus Griechenland.

Aber auch andere Länder wie Portugal, Frankreich, Kroatien, Syrien und Tunesien besitzen Olivenhaine und stellen das flüssige Gold her. Für die Olivenöl-Anbaugebiete hat die Produktion des Öls zwei verschiedene Aspekte. Für die Einwohner hat das Olivenöl einen emotionalen Wert. Sie lieben ihr Öl bzw. flüssiges Gold und verwenden es jeden Tag. Ob zum Kochen, Braten, Backen oder Einlegen – Das Öl gehört einfach zu ihnen und ihrer Kultur.

Zudem hat die Olivenöl-Produktion einen wirtschaftlichen Aspekt. Andere Länder, die aufgrund ihres Klimas keine Olivenbäume anbauen können, lieben das Olivenöl genauso. Der Export in andere Länder spielt deshalb eine große Rolle.
Weiterhin hat die Olivenöl-Produktion auch einen ökologischen Aspekt. Wussten Sie, dass die Fläche von Olivenhainen in Spanien die größte Grünfläche bzw. Waldfläche in Europa ist? Sie wird auch die grüne Lunge Europas genannt.

Olivenöl Herkunft: Spanien, Italien und Griechenland

In Spanien gibt es rund 2,2 Millionen Hektar an Olivenhainen. 80 Prozent der Olivenhaine sind in Andalusien, einer autonomen Region Spaniens. Insgesamt gibt es in Spanien ca. 100 verschiedene Olivensorten, wovon ca. 24 für Olivenöl genutzt werden. Aktuell werden hauptsächlich ca. 4-5 Sorten genutzt (Picual, Hojiblanca, Arbequina, Cornicabra und je nach Ernte und Zone eine weitere Sorte).

Die Hälfte des Öls wird aus der Sorte Picual gewonnen. Dabei handelt es sich um eine robuste Sorte, die je nach Anbaugebiet bitter bis mild schmeckt.

Sowohl spanische als auch italienische Olivenöle weisen ein sehr großes Geschmacksspektrum auf. Die bekanntesten Olivensorten sind Coratina, Taggiasca und Ogliarola. In Italien sind ca. 1,2 Millionen Hektar der Landesfläche mit Olivenbäumen bebaut. Das entspricht ganzen zwölf Prozent der Landesfläche.

In Griechenland sind ungefähr 830.000 Hektar der Landesfläche mit Olivenbäumen bebaut. Die größten Anbaugebiete befinden sich in Peloponnes, Lesbos und auf Kreta. Auf Kreta, wo auch unsere Manufaktur zu Hause ist, findet man 30 Millionen Olivenbäume. Die Olivenöl-Jahresproduktion beträgt auf Kreta zwischen 150.000-180.000 Tonnen. Auf Kreta ist die Koroneiki-Olive mit nahezu 90% die am meisten anzutreffende Ölbaum-Art. In einigen regionalen Bezirken findet man zudem seltene Sorten wie z.B. die Tsounati im Bezirk Chania, Thrumbolia in Rethymno und die Chondolia in Heraklion Der älteste Olivenbaum Kretas, wenn nicht sogar der Welt, wird auf 3.500 bis 5.000 Jahre geschätzt und ist ein Zeitzeuge der Menschheit. Als im Jahr 776 vor Christus die allerersten Olympischen Spiele abgehalten wurden, gab es ihn bereits 5 Jahrhunderte! Der Olivenbaum bei Kavousi ist bis heute biologisch noch völlig intakt. Die Chancen stehen also gut, dass er noch weitere hundert oder vielleicht sogar tausend Jahre existiert. Sein enormes Alter wurde aufgrund seiner Jahresringe (0,75mm pro Jahr), seines mächtigen Stammes (14,2 Meter Umfang und fast 5 Meter Durchmesser) und seiner gewaltigen Krone geschätzt. Demnach wächst der Olivenbaum seit der minoischen Nachpalastzeit 1350-1100 vor Christus.

Sehr bekannt und beliebt ist die Koroneiki Olive, die einen frischen und zitronigen Geschmack aufweist. Na, klingelt da was? Ja Genau! Diese Olivensorte ist auch bei uns in Deutschland vertreten und wird bundesweit und darüber hinaus von der My-Oliveoil-Family an glückliche und begeisterte Kunden verkauft. Möchten Sie auch dazugehören?

Der Geschmack des Olivenöls hängt von Sorte, Anbaugebiet, Klima und Reifegrad ab

Jede Olivensorte und jedes Herstellungsland hat ein eigenes geschmackliches Flair. Dabei können Sie die Öle der verschiedenen Länder aber nicht unbedingt nach Geschmack unterschieden.

Waren Sie schon mal in Spanien und haben sich eine Flasche Olivenöl aus Spanien mitgenommen? Das Öl aus dem Herstellungsland schmeckt einfach komplett anders, als z.B. ein Olivenöl aus Griechenland. Dabei kommt es aber auch darauf an, welchen Geschmack die Einwohner bevorzugen. In Kroatien bevorzugen die Menschen zum Beispiel ein etwas bitteres Olivenöl. Natürlich wird dieses dann auch Touristen empfohlen. Für den deutschen Geschmack ist das bittere Öl oft nichts. Wir bevorzugen eher ein mildes Olivenöl.

Auch der Reifegrad der Oliven macht geschmackliche Unterschiede. Oliven werden mit zunehmender Reifung grün, rötlich, braun und schließlich schwarz. Die Ernte kann bei allen vier Stadien erfolgen und den Geschmack des Öls bestimmen.

Jedes Land baut eine Reihe verschiedener Olivensorten mit großer geschmacklicher Vielfalt an, so dass für jeden Geschmack sicher etwas gefunden wird. Aber das beste Geschmackserlebnis, welches sich für uns Deutsche in greifbarer Nähe befindet, bietet natürlich My-Oliveoil.com.

Olivenöl für Feinschmecker

Olivenöl lässt sich meiner Ansicht nach gut mit Wein vergleichen: Es gibt nicht den einen besten Wein. Je nach Sorte der Rebe, nach Anbaugebiet und nach Klima verändert sich der Geschmack des Weins. Der eine Wein ist fruchtiger, der andere Wein etwas süßer und mancher hat ein Aroma von Nüssen oder Früchten.

Genauso ist es auch beim Olivenöl: Die Geschmacksrichtungen reichen von mild, über fruchtig, süß, würzig und bitter bis scharf. Einige Öle haben auch Aromen von Nüssen, Obst und Kräutern. Je nach Verwendungszweck und Geschmack ist somit für jeden das passende Olivenöl dabei!

Fazit/Zusammenfassung:

Zu guter Letzt möchte ich noch einmal auf die oben genannten Fragen bezüglich des Olivenöls eingehen:

Zur 1. Frage: Welches Olivenöl nun schlussendlich das Beste dieser drei Länder ist, lässt sich gar nicht objektiv beantworten, da jeder Mensch ein anderes Geschmacksempfinden besitzt. Für manche Menschen ist das Olivenöl aus Spanien das Heiligtum, andere wiederum schwören auf das spanische und wieder andere lieben das griechische. Wir persönlich haben auch schon Olivenöl aus Spanien probiert, welches auch sehr gut ist. Nach dem Probieren des griechischen Öls, entschieden wir uns für dieses, denn unserer Ansicht nach, ist das griechische vom Geschmack und der Konsistenz her am besten. Wie gesagt, es ist alles sehr subjektiv. Es kommt immer auf die persönlichen Präferenzen an. Am Besten sollte man einfach mehrere Olivenöle probieren und dann entscheiden, welchem man eher zugetan ist.

Die unterschiedlichen Öle unterscheiden sich hinsichtlich der Konsistenz, dem Geschmack, dem Reifegrad sowie Sorte der Oliven, des Anbaugebiets und dem wohl wichtigsten Punkt, des Klimas. Aber dies sind nicht nur Unterschiede, sondern ebenfalls auch die Kriterien, anhand derer die Qualität eines Öls gemessen wird. Ein Olivenöl, welches z.B. unter nicht so optimalem Klima geerntet wurde, ist nicht gleich schlecht. Es kommt auch auf die Sorte und Reife der Oliven, sowie den Verarbeitungsprozess an. Das Klima spielt in der Tat eine sehr zentrale Rolle, ist aber schlussendlich nur ein kleines Zahnrad im Getriebe, welches zum phänomenalen Olivenölgeschmack beiträgt.

Die 2. und die 3. Frage gehen also Hand in Hand, denn die gerade genannten Aspekte sind, wie gesagt, nicht nur Unterschiede, sondern auch Qualitätsmerkmale/Kriterien.

Anmerkung:

Dieser Bericht wurde von dem Praktikanten der My-Oliveoil-Family, Laurin Pascal Rathe, verfasst und ist Teil seiner wöchentlichen Praktikumsberichte.

Da diese hier genannten Informationen für all unsere Leser sicherlich auch interessant sind, wurde der Bericht kurzerhand hier veröffentlicht – natürlich mit Einverständniserklärung useres Praktikanten.

Copyright © 2020, Laurin Pascal Rathe – All rights reserved.